Wanderers Nachtlied von Goethe – Eine Ode an die Stille der Natur

Wandrers Nachtlied Goeth, Johann Wolfgang von Goethe zählt zu den bedeutendsten Dichtern der deutschen Literatur, und sein Gedicht “Wanderers Nachtlied” ist eines der schönsten Beispiele für die lyrische Auseinandersetzung mit Natur und menschlicher Seele. Dieses Gedicht, das in zwei Versionen vorliegt, fasziniert Leser seit Jahrhunderten und wird immer wieder zitiert und interpretiert. Es berührt die tiefen Fragen nach Ruhe, Frieden und dem Einklang zwischen Mensch und Natur.

Die Entstehung von Wanderers Nachtlied

Goethe schrieb Wanderers Nachtlied II (bekannt als „Über allen Gipfeln“) am 6. September 1780 auf dem Kickelhahn, einem kleinen Berg in Thüringen. Er soll die Zeilen direkt an die Wand einer Jagdhütte geschrieben haben. Das Gedicht drückt die Sehnsucht nach innerem Frieden aus und beschreibt eine tiefe, fast meditative Ruhe in der Natur.

Wanderers Nachtlied I

Im ersten Wanderers Nachtlied, das auch als Der du von dem Himmel bist bekannt ist, richtet sich Goethe an eine höhere Macht, die den Menschen Frieden und Trost schenkt:

Der du von dem Himmel bist,
Alle Freud und Schmerzen stillest,
Den, der doppelt elend ist,
Doppelt mit Erquickung füllest:
Ach, ich bin des Treibens müde!
Was soll all der Schmerz und Lust?
Süßer Friede,
Komm, ach komm in meine Brust!

In diesen Zeilen spürt man Goethes Wunsch, sich von den Sorgen und Freuden des Lebens zu befreien und Frieden in seinem Inneren zu finden.

Wanderers Nachtlied II („Über allen Gipfeln“)

Das zweite Gedicht, das oft einfach als Über allen Gipfeln bekannt ist, ist kürzer, aber dafür umso eindringlicher:

Über allen Gipfeln
Ist Ruh’,
In allen Wipfeln
Spürest du
Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur, balde
Ruhest du auch.

Diese Zeilen vermitteln eine Atmosphäre der Ruhe und Stille. Goethe beschreibt einen Moment in der Natur, in dem der Wind stillsteht und die Vögel schweigen. Diese äußere Ruhe spiegelt sich in der inneren Ruhe des Menschen wider und wird zu einem Symbol für die Vergänglichkeit des Lebens.

Die Bedeutung der Natur in Wanderers Nachtlied

Goethe stellt in diesem Gedicht die Natur als Spiegel der menschlichen Seele dar. Die Ruhe der Gipfel und das Schweigen der Vögel symbolisieren den Wunsch nach innerem Frieden und Gelassenheit. Die Natur wird dabei zu einem Ort der Einkehr und der Kontemplation. Sie bietet dem lyrischen Ich nicht nur Trost, sondern auch eine Möglichkeit, sich mit den existenziellen Fragen des Lebens auseinanderzusetzen.

Zeitlose Botschaft und Relevanz

Wanderers Nachtlied ist zeitlos, weil es universelle Themen wie die Suche nach innerem Frieden und die Verbindung zur Natur behandelt. Es erinnert uns daran, dass wir oft Ruhe in der Natur finden können, die uns von den Belastungen des Alltags befreit. Goethes Worte sprechen heute noch zu uns und laden uns ein, Momente der Stille zu schätzen und inmitten des hektischen Lebens einen Ort des Friedens zu finden.

Fazit

Goethes Wanderers Nachtlied ist ein Meisterwerk der deutschen Lyrik, das durch seine Schlichtheit und Tiefe besticht. Es lädt uns ein, für einen Moment innezuhalten und die Ruhe zu genießen, die uns die Natur bietet. Das Gedicht zeigt, dass in der Stille oft die tiefsten Wahrheiten verborgen liegen und dass wahre Gelassenheit in der Verbundenheit mit der Natur zu finden ist.

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