Goethes “Iphigenie auf Tauris”: Ein Meisterwerk des Humanismus

Goethe Iphigenie, Johann Wolfgang von Goethe, einer der bedeutendsten deutschen Dichter und Denker, schuf mit “Iphigenie auf Tauris” ein herausragendes Werk der Weimarer Klassik. Dieses Drama, das erstmals 1779 uraufgeführt und 1787 in einer überarbeiteten Fassung veröffentlicht wurde, verkörpert Goethes Ideale des Humanismus und der moralischen Vervollkommnung des Menschen.

Die Handlung

“Iphigenie auf Tauris” basiert auf einem antiken Mythos, der von Euripides in seiner Tragödie “Iphigenie bei den Taurern” verarbeitet wurde. Die Geschichte erzählt von Iphigenie, der Tochter des griechischen Königs Agamemnon, die von der Göttin Diana gerettet und auf die Insel Tauris gebracht wird. Dort dient sie als Priesterin der Göttin, sehnt sich jedoch nach ihrer Heimat Griechenland.

Iphigenies friedliches Leben wird gestört, als ihr Bruder Orest und dessen Freund Pylades auf der Insel erscheinen. Orest, verfolgt von den Furien für den Mord an seiner Mutter Klytämnestra, sucht bei seiner Schwester Zuflucht. Der barbarische König Thoas, der Iphigenie zur Ehe zwingen will, plant jedoch, die Fremden zu opfern. Durch Iphigenies Weisheit und moralische Integrität gelingt es ihr, Thoas zu überzeugen, die Opferung abzuwenden und ihrer Familie die Rückkehr nach Griechenland zu ermöglichen.

Humanistische Ideale

Goethes “Iphigenie auf Tauris” ist mehr als nur ein Drama; es ist ein Manifest der humanistischen Ideale. Iphigenie selbst verkörpert die Prinzipien der Humanität, der Vernunft und der Toleranz. Ihre Weigerung, Gewalt anzuwenden, und ihr Glaube an die Kraft der Worte und der moralischen Überzeugung sind zentrale Themen des Werkes.

Im Gegensatz zu den antiken Vorlagen, in denen die Götter und das Schicksal eine entscheidende Rolle spielen, stellt Goethe die menschliche Vernunft und den freien Willen in den Vordergrund. Iphigenies Fähigkeit, durch Dialog und Mitgefühl eine Lösung zu finden, reflektiert Goethes Überzeugung, dass der Mensch in der Lage ist, durch moralische Selbstvervollkommnung und vernunftgeleitetes Handeln eine bessere Welt zu schaffen.

Stil und Sprache

Die Sprache in “Iphigenie auf Tauris” ist von klassischer Klarheit und Schönheit geprägt. Goethe verwendet blanken Vers, der dem Drama eine musikalische und erhabene Qualität verleiht. Die Dialoge sind kunstvoll und dennoch natürlich, was den Charakteren Tiefe und Glaubwürdigkeit verleiht.

Goethes Nutzung der griechischen Mythologie dient nicht nur als literarischer Rahmen, sondern auch als Mittel zur Vermittlung universeller menschlicher Erfahrungen und moralischer Fragen. Die Themen Schuld, Sühne, Freiheit und die Suche nach der eigenen Identität sind zeitlos und sprechen auch heutige Leser und Zuschauer an.

Fazit

“Iphigenie auf Tauris” ist ein Werk von zeitloser Relevanz und Schönheit. Es repräsentiert Goethes Streben nach humanistischen Idealen und zeigt, wie durch Vernunft, Mitgefühl und moralische Integrität Konflikte überwunden werden können. Dieses Drama bleibt ein wichtiger Bestandteil der deutschen Literatur und ein leuchtendes Beispiel für die Kraft der klassischen Kunst, die menschliche Natur zu ergründen und zu veredeln.

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