Der Ursprung von Faust
“Faust” basiert auf der Legende von Dr. Johann Georg Faust, einem deutschen Alchemisten, Astrologen und Magier aus dem 16. Jahrhundert. Diese historische Figur inspirierte zahlreiche Werke der Literatur, wobei Goethes Version die bekannteste und einflussreichste ist. Die Geschichte dreht sich um den Gelehrten Heinrich Faust, der nach ultimativem Wissen und Sinn im Leben strebt. In seiner Verzweiflung schließt er einen Pakt mit dem Teufel Mephistopheles, der ihm weltliche Freuden und Wissen im Austausch für seine Seele verspricht.
Die Handlung von Faust I
Der erste Teil von “Faust” beginnt mit einem Prolog im Himmel, in dem Mephistopheles mit Gott eine Wette abschließt. Mephistopheles behauptet, dass er Faust vom rechten Weg abbringen kann, und Gott erlaubt ihm, es zu versuchen, da er an Fausts inneren Drang nach dem Guten glaubt.
Faust, der seines Studiums und der wissenschaftlichen Erkenntnisse überdrüssig ist, fühlt sich leer und unzufrieden. In seiner Verzweiflung ruft er Geister herbei und erwägt sogar Selbstmord. Doch durch die Intervention seines Famulus, Wagner, und das Läuten der Osterglocken wird er davon abgehalten. Kurz darauf trifft er auf Mephistopheles, der ihm verspricht, all seine Wünsche zu erfüllen.
Die Gretchen-Tragödie
Ein zentraler Teil von “Faust I” ist die sogenannte “Gretchen-Tragödie”. Faust verliebt sich in das unschuldige junge Mädchen Margarete (Gretchen), und durch Mephistopheles’ Einfluss gewinnt er ihre Zuneigung. Die Beziehung der beiden führt jedoch zu einer Kette tragischer Ereignisse: Gretchens Mutter stirbt, ihr Bruder Valentin wird von Faust getötet, und Gretchen selbst wird schwanger. Verzweifelt und verlassen, tötet sie ihr neugeborenes Kind und wird dafür ins Gefängnis geworfen.
Das Ende von Faust I
Der erste Teil endet damit, dass Faust versucht, Gretchen aus dem Gefängnis zu befreien. Doch sie ist wahnsinnig geworden und erkennt Faust nicht mehr. In ihrem Wahn und ihrer Reue lehnt sie die Flucht ab und überlässt sich dem göttlichen Urteil. Faust entkommt mit Mephistopheles, während eine himmlische Stimme verkündet, dass Gretchen gerettet ist.
Fazit
“Faust I” von Goethe ist ein komplexes Werk, das tief in die menschliche Seele eindringt und die Themen der Erkenntnis, des Glaubens, der Liebe und der Erlösung behandelt. Es stellt Fragen nach dem Sinn des Lebens und den Grenzen des Wissens und zeigt die Gefahren des Strebens nach Macht und Vergnügen um jeden Preis. Goethe schuf mit “Faust” ein Werk, das auch heute noch durch seine zeitlose Relevanz und seine literarische Brillanz beeindruckt.
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